Neue Klangperspektiven im Ahnensaal
Die Schwarzenberger Schlosskonzerte gibt es seit dem Jahr 1973 unter der Schirmherrschaft der VHS Neustadt/Aisch. Rund 20 Jahre später, 1992, kam als Unterstützer der Förderverein der Schwarzenberger Schlosskonzerte e.V. hinzu – dieser organisiert bis heute die Konzerte.
Der erste künstlerische Leiter, Fabian Kern, und der Förderverein unter dem Vorsitz von Dr. Benno Bullita setzten damals einen hohen qualitativen Standard. Dieser wurde und wird auch von den Nachfolgern im Vereinsvorstand Bernd Peter Niessen, Peter Stahl und aktuell Dr. Martin Holzapfel mit den künstlerischen Leitern Alexander Brezina und (bis heute) Marcus Marr fortgesetzt.
Was sich jedoch deutlich verändert hat, ist die Vielfalt des Programms – entdecken Sie hier selbst den Wandel unseres Programms in Auszügen!
Als die fünf Ausnahmemusiker von RADIO EUROPA vor über zwölf Jahren aufbrachen, um den Kontinent in seiner menschlichen und künstlerischen Vielfalt zu erforschen, ahnten sie nicht, wie lange sie unterwegs sein sollten und wo sie diese Reise hinführen würde. Mittlerweile steht RADIO EUROPA als kaum vergleichbares klingendes Plädoyer für die wundervolle Idee des vereinigten und friedlichen Europa.
Doch scheint nicht gerade diese wundervolle Idee immer verletzlicher und zerbrechlicher zu werden? Unsichtbar, im Inneren der Gedankenwelt leuchtend – droht sie nicht im Sturm der Zeiten heimlich zu verlöschen?
Mit der Suche nach den „SECRET SOUNDS & HIDDEN TREASURES“ wird diese Flamme der Begeisterung jetzt neu entzündet. Die fünf Klangkünstler wandeln durch geheime Gärten, stürzen durch belebte Gassen, reiben an der musikalischen Wunderlampe, sprechen das „Sesam öffne dich“ und führen ihr Publikum tief in die glitzernde und unermessliche Schatzhöhle der europäischen Musik, wo sich die alten und neuen Klänge des ganzen Kontinents in verschwenderischer Pracht sprühend verbinden – kommen Sie mit!
Es sollte ein großes Festkonzert zum 90. Geburtstag werden.
Die Planungen waren in vollem Gange, als uns die traurige Nachricht des Todes von Hans-Günther Allers am 22.06.2024 erreichte. Zusammen mit seiner Witwe und dem Klavierduo Schlotter-Ramming entschlossen wir uns, das Konzert trotzdem in Gedenken an den großen Komponisten und Freund unsrer Konzertreihe durchzuführen. Auf dem Programm stehen Werke von Hans-Günther Allers, darunter die posthume Uraufführung der „Hamburger Impressionen“ Op.134, sowie Stücke weiterer Komponisten.
Hans-Günther Allers, geboren in Hamburg, legte in Trossingen sein Musiklehrerexamen ab, studierte danach in Hamburg Klavier und Komposition. Neben seiner musikpädagogischen Tätigkeit trat er bald erfolgreich als Komponist in Erscheinung. Zahlreiche Preise begleiten sein kompositorisches Schaffen und belegen seine große Bedeutung innerhalb der zeitgenössischen Musik.
Michaela Schlotter und Prof. Rudolf Ramming arbeiten als Dozenten an der Musikhochschule in Würzburg und können auf erfolgreiche Solistenkarrieren zurückblicken. Im Jahr 1992 fanden sie zum festen Klavierduo zusammen. Auftritte in Nürnberg (Meistersingerhalle ), München, bei den Würzburger Festungsfestspielen und den Bad Kissinger Klaviertagen sind einige der Stationen ihres gemeinsamen Konzertierens. Konzertreisen führten das Duo nach Griechenland, Japan und in die USA.
Die Schwarzenberger Schlosskonzerte geben immer wieder jungen hochbegabten Künstlern die Möglichkeit, sich im Konzert zu erproben. Das Streichquartett Belvedere formierte sich im Herbst des Jahres 2022 am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar. Seither hat das Ensemble bereits mehrere Preise gewonnen, so z.B. beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2023 in Zwickau,den Mitteldeutschen Musikpreis der Holger-Koppe-Stiftung in Leipzig und den Kammermusikpreis des „Innerschulischen Wettbewerbs“ 2023 am Musikgymnasium Schloss Belvedere.
Konzertauftritte haben das Streichquartett bislang mehrfach in die Weimarhalle, den Konzertsaal der Hochschule Franz Liszt in Weimar, im Winter 2023 beim Konzert der Landesvertretung Thüringen in den französischen Dom Berlin und im Rahmen der Lunchkonzerte in die Berliner Philharmonie geführt.
Auch individuell können die jungen Erwachsenen auf viele Erfahrungen blicken, sowohl im solistischen Bereich, als auch in Kammermusik und Orchester.
Nur wenigen Kollegen brachte Johannes Brahms eine derart hohe Wertschätzung entgegen wie Robert Kahn. Als besondere Auszeichnung mag gelten, dass lediglich noch Kahn anwesend war, als Brahms sein spätes Klarinettentrio op. 114 Clara Schumann vorstellte...
Das Trio „Coincident Vibes“ ersteht regelmäßig und immer wieder durch Zufall, um sich ebenso regelmäßig und immer wieder aufzulösen. Die befreundeten Mitglieder kennen sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit in den 90ern an der Hochschule für Musik in Würzburg und treffen zusammen, wenn ein gemeinsames Konzert, ein Auftritt oder eine Idee, gleich welcher Art, bestritten oder umgesetzt werden soll.
Berthold Jung machte sein Diplom an der Hochschule für Musik in Würzburg. In der Folge bereicherte er sein Violinstudium in Paris. Seit 2000 ist er Mitglied der Staatsphilharmonie Nürnberg.
Cornelius Bönsch, Cello, sammelte prägende Erfahrungen in diversen Orchestern. Er arbeitet als freischaffender Musiker, bis 2018 war er zudem Cellist des „ensemble KONTRASTE“ Nürnberg. Er war u.a. zu Gast bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, Wiener Festwochen, Rheingau Musikfestival, Chopinfestival Warschau, Schleswig-Holstein-Festival, internationale Ferienkurse für neue Musik Darmstadt, Berlinale, Art of Jazz. Stephan Eitel absolvierte sein Klavierstudium mit Erlangung des Meisterklassendiploms an der Würzburger Hochschule für Musik. Neben seiner umfangreichen Unterrichts- und Begleittätigkeit arbeitete er als Dozent und Korrepetitor an der Hochschule für Musik in Würzburg.
„Ich habe Freude an der Begegnung mit Musikern aus anderen Musikrichtungen. Was mich besonders reizt, ist das Musizieren, ohne in Schubladen zu denken. Jeder darf und soll seinen musikalischen Hintergrund einbringen, sei es Fränkisch oder Balkan oder Jazz.“ So bringt der Trompeter Sebastian Strempel die Musik des Ensembles „Kilian, Kolonat und TonArt“ auf den Punkt. Vier Musiker, die sich aus dem Musikstudium in Würzburg kennen, spielen traditionell-fränkische Melodien, würzen sie mit Rhythmen aus dem Balkan und jazzigen Harmonien. Abgerundet wird das Programm durch zahlreiche Eigenkompositionen und virtuose, solistische Akkordeon-Titel aus Klassik und Weltmusik.
„Der Name der Musikgruppe „Kilian, Kolonat und TonArt“ ist natürlich eine augenzwinkernde Hommage an die drei Frankenheiligen Kilian, Kolonat und Totnan, die als irische Mönche im 7. Jahrhundert nach Würzburg kamen,“ so Kilian Moritz, der Gründer dieses Ensembles.
Andreas Güntsch, der ob seines wunderbar-weichen Tones als „Hugo Strassers einzig-wahrer Enkel“ gilt. Er studierte Musik in Würzburg und München und ist Klarinettendozent an der renommierten Instrumentenbauschule in Mittenwald und gefragter Studiomusiker.
Der serbische Akkordeonist Siniša Ljubojevic, der an der Hochschule für Musik in Würzburg das Meisterklassestudium absolvierte, ist Spezialist für Neue Musik, bringt aber auch die Musikeinflüsse seiner Heimat, dem Balkan, mit.
Sebastian Strempel ist Trompeter im Orchester Pepe Lienhard und begleitete Udo Jürgens über 20 Jahre lang auf dessen Tourneen. Er ist Mitbegründer des Sunday Night Orchestra in Nürnberg und ist Leiter der Jazz-Bigband der Musikschule Bamberg.
Kilian Moritz studierte Kontrabass und Tuba und war 20 Jahre Musikredakteur in der ARD.