Neue Klangperspektiven im Ahnensaal
Die Schwarzenberger Schlosskonzerte gibt es seit dem Jahr 1973 unter der Schirmherrschaft der VHS Neustadt/Aisch. Rund 20 Jahre später, 1992, kam als Unterstützer der Förderverein der Schwarzenberger Schlosskonzerte e.V. hinzu – dieser organisiert bis heute die Konzerte.
Der erste künstlerische Leiter, Fabian Kern, und der Förderverein unter dem Vorsitz von Dr. Benno Bullita setzten damals einen hohen qualitativen Standard. Dieser wurde und wird auch von den Nachfolgern im Vereinsvorstand Bernd Peter Niessen, Peter Stahl und aktuell Dr. Martin Holzapfel mit den künstlerischen Leitern Alexander Brezina und (bis heute) Marcus Marr fortgesetzt.
Was sich jedoch deutlich verändert hat, ist die Vielfalt des Programms – entdecken Sie hier selbst den Wandel unseres Programms in Auszügen!
Der tschechische Pianist Bohumir Stehlik, Wettbewerbssieger in Paris, Stockholm und Verona, die Ansbacher Geigerin Martina Trumpp, internationale Solistin und Hochschuldozentin, der Cellist Mathias Johansen, europaweit gefragter Kammermusiker und Solist lassen bekannte Werke der Klavier-Kammermusik ganz neu entstehen. Höchste künstlerische Qualität und interpretatorische Stringenz, jugendlicher Elan und Experimentierfreude stehen im Mittelpunkt.
Es erklingen u.a. Bedrich Smetanas Klaviertrio g-Moll und Felix Mendelssohn-Bartholdys Klaviertrio d-Moll. Smetanas Klaviertrio entstand anlässlich des frühen Todes seiner Tochter. Eine enorm ausdrucksstarke, düstere Klangsprache kennzeichnet das Werk.
Martin Müller – Bossa Jazz
Bei Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete ihn als ,Institution in Deutschland‘. Die konsequente Integration brasilianischer Rhythmik und Stilistik bestimmen seinen Interpretations- und Kompositionsstil, den er im Laufe seiner Karriere zu einer eigenständigen Ausdrucksform entwickelte.
Stefan Grasse – World Music
… wenn dieser jazzerfahrene Konzertgitarrist von internationaler Reputation zu Werke geht, dann regieren der sensible Anschlag, der warme Ton, der kollektive Teamgeist und eine Intimität, die jede Gefahr klassischer Distanziertheit oder Kopfigkeit vom Start weg im Keim erstickt.
Jürgen Schwenkglenks – Tango
Natürlich dürfen Samba und Bossa Nova oder Tango Argentino in einem Programm aus Südamerika nicht fehlen. Aber die Reichhaltigkeit der Stile, vor allem aus Brasilien und Argentinien, beinhaltet noch viel mehr. Jürgen Schwenkglenks, für den diese beiden Länder durch seine regel- mäßigen Aufenthalte dort schon zur zweiten Heimat geworden sind, bietet ein Programm an, das neben Bekanntem auch Chacareras aus Argentinien und afro-brasilianische Rhythmen aus Brasilien und Uruguay enthält.
Anna Carewe und Oli Bott spielen Musik ohne Grenzen: Ernste Musik, Unterhaltende Musik, Alte Musik, Neue Musik, Kompositionen & Improvisationen. Sie lassen die Grenzen zwischen den Genres und Epochen verschwinden und verführen das Publikum, neue Klänge zu genießen und bekannte Klänge neu zu erfahren. Anna Carewe studierte an der „Royal Academy of Music“ in London, wo sie mit Auszeichnung ihr Konzertexamen absolvierte, bevor sie nach Berlin ging. Sie war langjährige Solocellistin des „Ensemble Oriol Berlin“.
Oli Bott studierte Vibraphon und Komposition am Berklee College of Music in Boston bei Lehrern wie Gary Burton und Bob Brookmeyer und schloss mit „summa cum laude“ ab. Seitdem lebt er als freischaffender Musiker in Berlin, wo er sich als Jazzmusiker einen beachtlichen Namen gemacht hat. Oli Bott war Preisträger bei internationalen Wettbewerben wie NDR-Musikpreis für Jazzdirigenten, 1.Preis Leipziger Improvisationswettbewerb und Wayne Shorter Award, USA.
Die drei Musiker und ihre Sängerin entführen ihre Zuhörer mal nach Paris, mal nach Buenos Aires oder an die Riviera. Im Gepäck haben sie u.a. französische Chansons, argentinische Tangos, italienische Canzoni und auch etwas deutsches Liedgut. In einer außergewöhnlichen Besetzung präsentieren Nicole Schömig, Gerd Semle, Werner Küspert und Dirk Schade in ausgefallenen Arrangements Melodien und Lieder aus aller Herren Länder. Sie laden ein zu einem Abend mit alten Bekannten und neuen Bekanntschaften und wecken Sehnsüchte nach mediterranen Nächten. Im
Café de la mer sitzen, einen Espresso genießen, vielleicht auch einen Chianti oder Pastis, das Meer betrachten und die Seele baumeln lassen. Mal melancholisch, mal mit einem Schmunzeln entführen die Musiker ihr Publikum in eine laue Nacht in Rio, Neapel oder Marseille.
Das Lachen gehört ebenso zu den elementaren Ausdrucksformen der menschlichen Existenz wie das Weinen. So verschieden beide Formen scheinen, so gehorchen sie doch, wie es der Philosoph Helmuth Plessner darlegt, ähnlichen Gesetzen und sind deshalb auf wundersame Weise eng miteinander verwoben. So soll durch die Musik die enge Verbundenheit beider, so unterschiedlich scheinender Gemütsverfassungen nachempfunden
werden. Zu hören sind Werke aus der Zeit der Spätrenaissance bis hin zur Moderne.
Einen Schwerpunkt bildet dabei das (spät-) romantische Kunstlied.